Fertighaus – der schnelle Weg zum Eigenheim
Ein Fertighaus besteht im Gegensatz zu einem Massivhaus aus vorgefertigten Teilen, die vom Hersteller an die Baustelle geliefert und dort montiert werden.
Was ist ein Fertighaus?
Als Fertighaus wird ein Gebäude bezeichnet, dessen wesentliche Bauteile wie Wand- und Deckenelemente industriell und unabhängig von der Witterung produziert werden. Die Endmontage vor Ort erfolgt auf einer Kellerdecke oder auf einer Bodenplatte. So wie es auch bei Massivhäusern üblich ist. Die Errichtung des Rohbaus dauert in der Regel nur wenige Tage, sodass schnell mit der Arbeit an den anderen Gewerken begonnen werden kann.
Die wichtigsten Baustoffe für Fertighäuser sind Holz, Beton und Leichtbeton. Sie haben an sich gute Dämmeigenschaften, allerdings werden zusätzliche Dämmschichten in der heutigen Zeit bereits werksseitig an Wänden und Decken angebracht.
Geschichtliche Entwicklung des Fertighauses
Erste Ansätze der Fertigbauweise gab es wohl schon im antiken Griechenland und historisch gesichert im Mittelalter. In dieser Zeit wurden in Deutschland Teile für Fachwerkbauten in Zimmereibetrieben vorgefertigt und dann an die Baustelle geliefert. Auch das Universalgenie Leonardo da Vinci beschäftigte sich mit dem Thema und beschrieb im Jahr 1516 einen Plan, in Frankreich eine ideale Stadt aus zerlegbaren Typenhäusern zu errichten.
Im 17. Jahrhundert entstanden in England Unterkünfte für Seeleute aus Tafelelementen. In den Vereinigten Staaten Mitte des 19. Jahrhunderts passierte das Gleiche für die Menschenmassen, die wegen des Goldrausches nach Westen zogen. Im 20. Jahrhundert wurde die Entwicklung von Fertighäusern dann intensiv vorangetrieben, unter anderem von dem berühmten Bauhaus-Architekten Walter Gropius. In den USA konnte man ab 1940 Fertighäuser sogar im Versandhandel bestellen.
Wegen ihres uniformen Erscheinungsbildes und der verwendeten Baumaterialien wurden Fertighäuser lange Zeit verächtlich als „Einheitsarchitektur aus Pappe“ verschmäht. Aber diese Einstellung hat sich grundlegend gewandelt. In Deutschland entsteht mittlerweile jeder fünfte Neubau als Fertighaus, in Österreich sogar jeder dritte.
Dazu trägt unter anderem bei, dass moderne Fertighäuser nicht mehr „von der Stange“ kommen, sondern dem Käufer mittels computergesteuerter Vorproduktion große Freiheiten bei der Wahl der Architektur, dem Grundriss, der Größe und weiteren Ausstattungsmerkmalen lassen.
Positive Öko-Bilanz beim Fertighaus
Für ein Fertighaus werden durchschnittlich 23 Kubikmeter Holz verbaut, das hauptsächlich aus deutschen Fichtenwäldern stammt. Die Erzeugung und Verarbeitung dieses Baustoffs erfordert weniger Energieeinsatz und belastet die Umwelt weniger als jedes andere Material. Zudem sorgt Holz für ein gesundes Raumklima. Die trockene Bauweise verringert die Gefahr von Schimmelbefall und sonstigen Schäden durch Feuchtigkeit.
Auch bei den Maßnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz, die vom Gebäudeenergiegesetz (GEG) für Wohnhäuser vorgeschrieben ist, liegen Fertighäuser vorne. Das liegt daran, dass die Hersteller ihre Produkte schon seit geraumer Zeit im Hinblick auf die Energiewerte optimieren und in diesem Bereich eine führende Rolle spielen.
Unterschiedliche Bauweisen für ein Fertighaus
Es gibt zwar Fertighäuser in Massivbauweise, aber diese machen nur einen geringen Prozentsatz aus. Sie bestehen meist aus Betonfertigteilen, manchmal auch aus Elementen in Ziegelbauweise. Den Löwenanteil mit 95 Prozent bilden jedoch Fertighäuser in Holzbauweise. Hier gibt es drei unterschiedliche Herstellungsverfahren, die sich durch den Grad der Vorfertigung voneinander abgrenzen:
- Rahmenbauweise mit Holztafeln
- Skelettbauweise mit Holzständern
- Blockbauweise
Rahmenbauweise mit Holztafeln: Die Basis bei dieser Methode bildet ein Holzrahmen, der mit Holztafeln beplankt wird. Letztere sind maßgeblich für die Statik des Hauses. Häufig werden bereits im Werk beim Hersteller Fenster und Türen, Elektro- und Versorgungsleitungen sowie die Wärmedämmung in die einzelnen Elemente eingebaut. Auf diese Weise lassen sich auch Decken und Dächer vorproduzieren.
Skelettbauweise mit Holzständern: Der Fertighausbau mit Holzständern ist weit verbreitet und hat in Deutschland eine lange Tradition. Er kam schon bei alten Fachwerkhäusern zum Zuge. Senkrechte Ständer und waagerechte Träger reichen dabei von der Schwelle bis zum Dachansatz und bilden ein Skelett, das für die erforderliche Stabilität sorgt. Die Fächer oder Gefache können mit unterschiedlichen Materialien oder mit Fenstern ausgefüllt werden.
Blockbauweise: Beim Blockbau werden Holzbohlen, Kanthölzer oder auch ganze Baumstämme übereinandergeschichtet und dann fest miteinander verbunden. Das massive Holz der Wände hat zwar eine hohe Dämmwirkung, aber trotzdem wird innen eine Verkleidung angebracht, um Versorgungsleitungen, Kabelschächte und weiteres Dämmmaterial abzudecken.
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