Nachhaltiges Bauen – ein Leitbild für die Zukunft
Nachhaltiges Bauen ist der Oberbegriff für einen Prozess der Planung, Ausführung und Nutzungsart, die allesamt auf Nachhaltigkeit ausgerichtet sind.
Definition des nachhaltigen Bauens
Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich nicht erst seit gestern national und international durch nahezu alle Lebensbereiche. Es beschäftigt uns schon länger und ist gleichzeitig eines der bedeutendsten Leitbilder für die Zukunft. Bauwerke nehmen dabei wegen ihres hohen Verbrauchs an Energie und Ressourcen und wegen ihrer langen Nutzung einen besonderen Stellenwert ein.
Nachhaltiges Bauen heißt, die gesamte Lebensdauer eines Gebäudes zu betrachten. Dies ist der Ausgangspunkt und eine unbedingte Voraussetzung, um die nachhaltige Qualität eines Bauwerks objektiv beurteilen zu können. Die Lebensdauer lässt sich in mehrere Phasen gliedern: in die Abschnitte Planung, Errichtung, Nutzung und Betrieb sowie Abriss bzw. Rückbau.
Die verschiedenen Phasen machen als Ganzes den Lebenszyklus eines Gebäudes aus, der wiederum den zeitlichen Rahmen zur Bewertung der Nachhaltigkeit abgibt. Das bedeutet, dass die einzelnen Phasen nicht isoliert voneinander betrachtet und auch nicht verschieden gewichtet werden dürfen. Ein nachhaltiges Bauwerk zeichnet sich dadurch aus, dass es eine hohe ökonomische, ökologische und sozio-kulturelle Qualität besitzt.
Ein qualifizierter Nachweis über die Nachhaltigkeit eines Bauwerks kann über eine Gebäudezertifizierung erlangt werden. Dafür haben sich in Deutschland fünf Systeme durchgesetzt und bewährt. Diese sind:
- Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau (NaWoh)
- Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude (BNB)
- Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)
- Building Research Establishment Environmental Assessment Method (BREEAM) – Leadership in Energy and Environmental Design (LEED)
Nachhaltiges Bauen unter ökonomischen Gesichtspunkten
Wirtschaftlichkeit ist eine der drei Säulen der Nachhaltigkeit. Im Vergleich zu konventionellen Planungsmethoden und Bauweisen zählen hier aber nicht nur die reinen Beschaffungs- und Baukosten. Vielmehr wird der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes unter die Lupe genommen und analysiert. Für diese Gesamtkostenberechnung sind drei Faktoren ausschlaggebend:
- Investitionskosten: Sie umfassen den finanziellen Aufwand für den Grundstückserwerb, die Planungskosten sowie die Kosten für die Herstellung des Bauwerks, also Baumaterialien, Haustechnik etc.
- Betriebskosten: Hierin enthalten sind sämtliche Kosten für die Nutzung des Gebäudes, d.h. Heizwärme, Strom, Warmwasserbereitung, Wasser und Abwasser.
- Gebäude- und bauteilspezifische Kosten: Darunter fällt beispielsweise der Aufwand für Instandhaltung, Wartungen, Pflege und Reinigung, aber auch Aufwendungen für einen späteren Rückbau (Abriss des Gebäudes, Abtransport des Bauschutts, Wiederverwertung und Entsorgung).
Nachhaltiges Bauen unter ökologischen Gesichtspunkten
Ökologie ist eine weitere Säule der Nachhaltigkeit. Hierzu zählen vor allem Faktoren wie Ressourcenschonung, Reduzierung des Energiebedarfs sowie der Schutz der lokalen wie der globalen Umwelt. Angesichts des Klimawandels, schwindener Ressourcen und steigender Energiepreise ist dieser Punkt von besonderer Bedeutung. Nachhaltiges Bauen wird unter dem ökologischen Aspekt maßgeblich von folgenden Faktoren bestimmt:
- Flächenverbrauch
- Bauweise (Dauerhaftigkeit, Gebäudeform)
- Baustoffe
- Wärmedämmung
- Energieträger (Solarenergie, Geothermie, Biomasse)
- Anlagentechnik (Wärmeerzeugung, Lüftung und Klimatisierung, Trinkwasserbereitstelllung, elektrische und nutzungsspezifische Anlagen) – Wassertechnik und -nutzung
- Abfallmengen und umweltgerechte Entsorgung
Nachhaltiges Bauen unter sozio-kulturellen Gesichtspunkten
Sozio-kulturelle und funktionale Aspekte stellen die dritte Säule der Nachhaltigkeit dar. Sie bilden die Basis dafür, ob die Nutzer eines Gebäudes und die Gesellschaft allgemein ein Bauwerk akzeptieren und wertschätzen. Dabei gilt es, soziale Werte wie Gesundheit, Lebensqualität, Integration, Mobilität und Sicherheit ebenso in das bauliche Konzept zu integrieren wie ästhetisch-kulturelle Werte der Architektur und Umfeldgestaltung. Hier sind folgende Faktoren zu berücksichtigen:
- Komfort, Schutz der Gesundheit und Nutzerfreundlichkeit (thermischer, akustischer und visueller Komfort, Innenraumhygiene, Sicherheitsaspekte und individuelle Einflussmöglichkeiten der Nutzer)
- Zugänglichkeit (Barrierefreiheit, Mobilität, Nutzungsmöglichkeiten für die Allgemeinheit wie Cafés, Bibliotheken, Kantinen, Restaurants etc.)
- Gestaltung und Kunst (städtebauliche Faktoren, Kunst am Bau)
Ein nachhaltiges Bauen, das den Namen verdient, muss die drei beschriebenen Säulen gleichwertig behandeln und miteinander verzahnen, statt jeweils ein isoliertes Konzept zu entwickeln. Da Gebäude einen großen Raum einnehmen und in vielen Belangen den Lebensrahmen für die Bevölkerung abstecken, kommt diesem Bereich eine besondere Bedeutung zu.
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