Organische Dämmstoffe für eine natürliche Isolation von Gebäuden

Organische Dämmstoffe gibt es in vielen Variationen. Unser Beitrag beschreibt die wichtigsten Materialien dieser Gattung und ihre Eigenschaften.

Was genau sind organische Dämmstoffe?

Wenn Sie Ihr Haus oder eine Bestandsimmobilie mit einer modernen Dämmung versehen möchten, haben Sie mit synthetischen, mineralischen und organischen Dämmstoffen zahlreiche verschiedene Möglichkeiten. Bei den organischen Dämmstoffen ist zu beachten, dass diese nicht nur aus natürlichen, sondern auch aus synthetischen Rohstoffen gewonnen werden können. Denn „organisch“ bedeutet zunächst nichts anderes, als dass die Dämmmaterialien auf Kohlenstoffverbindungen basieren.

Organische Dämmstoffe aus natürlichen Rohstoffen

Zu den natürlichen Ausgangsmaterialien für organische Dämmstoffe gehören unter anderem Holz, Flachs, Hanf, Zellulose, Kokos, Schafwolle, Kork und Stroh. Sie haben den Vorteil, dass sie nachwachsen und im Herstellungsprozess ökologischer sind als ihre künstlichen Alternativen. Das liegt daran, dass sie mit wenig Energieaufwand zu Fasern, Granulat und Platten verarbeitet werden können. Zudem sind sie gut recycelbar.

Andererseits erfolgt häufig eine Nachbehandlung mit bestimmten Chemikalien wie etwa Bitumen, um sie widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit, Schimmel und Feuer zu machen. Wenn Sie Wert auf mehr Nachhaltigkeit legen, wählen Sie besser organische Dämmstoffe, die mit Wachsen oder Naturharzen veredelt wurden.

Organische Dämmstoffe auf der Basis synthetischer Rohstoffe

Zu den organischen Dämmmaterialien, die aus synthetischen Rohstoffen und somit in der Regel aus Erdöl hergestellt werden, zählen Polyesterfasern, extrudiertes Polystyrol (XPS), expandiertes Polystyrol (EPS), Polyurethan-Hartschaum (PUR) und weitere Kunstharze.

All diese Dämmstoffe sind äußerst robust, sehr langlebig, relativ kostengünstig und weisen sehr gute isolierende Eigenschaften auf. Da sie jedoch aus Erdöl produziert werden, entsprechen sie nicht den heutigen Vorstellungen von Nachhaltigkeit, zumal auch ein eventuelles Recycling schwieriger und aufwändiger ist als bei organischen Dämmstoffen auf natürlicher Rohstoffbasis.

Kurze Beschreibungen der wichtigsten organischen Dämmstoffe

In den folgenden Abschnitten möchten wir Ihnen die Eigenschaften einiger organischer Dämmstoffe näher erläutern.

Holz: Holzfasern können in Plattenform oder als Einblasdämmstoff für Wände und Dächer verwendet werden. Sie dienen aber auch zur Wärme- und Trittschalldämmung im Bodenbereich. Ein Vorteil dabei ist, dass aus nahezu identischen Materialien verschiedene Bauteilschichten gefertigt werden können.

Eine weitere Verwendungsmöglichkeit von Holz bieten sogenannte Holzwolle-Leichtbauplatten (HWL), die aus einer langfaserigen Holzwolle und mineralischen Bindemitteln bestehen. HWL-Platten sind steif, nur schwer entflammbar und unkompliziert zu verarbeiten und zu montieren.

Eine Mischform stellen Mehrschicht-Leichtbauplatten (ML) dar. Sie bestehen aus einer Dämmschicht aus Mineralfasern oder Hartschaum sowie einer ein- oder beidseitigen Schicht aus Holzwolle mit mineralischen Bindemitteln.

Flachs: Für organische Dämmstoffe aus Flachs nutzt man kurze Fasern der Flachspflanze. Ein großer Vorteil dieses Rohstoffs ist, dass er überwiegend aus Zellulose besteht. Dadurch ist er resistent gegen Fäulnis und Schimmelbefall sowie gegen Insekten, die Keratin verdauen, beispielsweise Motten.

Organische Dämmstoffe aus Flachs kommen zum Einsatz in Dächern als Zwischensparrendämmung, in Außen- und Trennwänden mit einer Holzständerkonstruktion, bei Holzbalkendecken sowie bei Fußbodenaufbauten.

Hanf: Aus dieser alten Kulturpflanze werden organische Dämmstoffe aus den Fasern der Stengel hergestellt. Ihre Vorteile sind Resistenz gegen Feuchtigkeit, eine hohe Reißfestigkeit sowie das Fehlen von Eiweißen in den Stengeln, was eine Nachbehandlung gegen Käfer- und Mottenfraß überflüssig macht. Hanffasermatten sind gut zu verarbeiten und werden zur Dämmung von Wänden, Dächern und Böden eingesetzt.

Zellulose: Hierbei handelt es sich um mechanisch zerkleinertes (Zeitungs-)Papier, das als Einblasdämmung Verwendung findet. Um die Entflammbarkeit zu verringern, werden chemische Zusätze wie etwa Borsalze hinzugefügt, gegen Feuchtigkeit außerdem hydrophobierende (wasserabweisende) Mittel. Zellulose-Einblasdämmungen finden vor allem bei Sanierungen Verwendung, sofern die Konstruktion es zulässt.

Expandiertes Polystyrol (EPS) bzw. Styropor: Kügelchen aus Polymer sind die Basis der EPS-Dämmstoffe, die für nahezu jeden Bereich beim Bau verwendet werden können – für Decken, Wände, Dächer und als Trittschalldämmung. Die einfache Verarbeitung und der günstige Preis sorgen für eine weite Verbreitung von EPS.

Extrudiertes Polystyrol (XPS): XPS ist ein feinporiger und druckfester Schaumstoff, der mit einer Strangpresse (Extruder) und unter Zusatz von FCKW als Treibmittel hergestellt wird. Sein Einsatzbereich liegt vor allem dort, wo die Wärmedämmung mechanischen Belastungen und einer hohen Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Dazu zählen zum Beispiel Flachdächer in Form von Umkehr- und Terrassendächern, begrünten und bekiesten Dächern sowie Parkdecks, Böden und Gebäudesockel.

Polyurethan-Hartschaum (PUR): Für PUR werden flüssige Rohstoffe zusammen mit Treibmitteln und anderen Hilfsstoffen einer chemischen Reaktion ausgesetzt. Das Ergebnis ist ein druckbelastbares Dämmmaterial, das in Block- oder Plattenform vorrangig in Steil- und Flachdächern, Außenwänden, Geschoss- und Kellerdecken, zur Innen- und Perimeterdämmung eingesetzt wird.

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