Passivhaus – so nutzen Sie passive Energie für ein warmes Zuhause

Das Passivhaus ist ein Gebäudestandard, bei dem konsequent auf die Vermeidung von Wärmeverlusten geachtet wird. Wir erklären die wichtigsten Fakten.

Was zeichnet ein Passivhaus aus?

Passivhäuser sind Niedrigenergiehäuser. Sie sind exzellent gedämmt und lassen nur sehr wenig Wärme nach außen entweichen. Die Bezeichnung kommt daher, dass passive Wärmequellen zur Beheizung genutzt werden. Dazu zählen die Sonneneinstrahlung, technische Geräte im Haus, eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung und sogar die Abwärme von Personen. Für einen kurzzeitigen Spitzenbedarf an den kältesten Tagen des Jahres reicht eine einfache Zusatzheizung aus.

Die oberste Devise eines Passivhauses lautet, möglichst viel Energie zu sparen. Dabei nutzt es ausschließlich schon vorhandene Techniken zur Wärmeversorgung und Wärmedämmung von Gebäuden. Weitere Kennzeichen sind die Verwendung von natürlichen Werkstoffen für sämtliche Baumaterialien und verbauten Komponenten sowie eine sorgfältige und fachgerechte Verarbeitung bis ins Detail.

Die technischen Gegebenheiten in einem Passivhaus

Der Gedanke hinter Passivhäusern ist im Grunde sehr einfach und beruht im Wesentlichen auf zwei Faktoren. Zum einen soll die thermische Außenhülle optimal gedämmt sein. Die Hülle umfasst sämtliche Räume, die in der kalten Jahreszeit zwischen 19 °C und 22 °C warm sein sollen. Zum anderen sieht das bauliche Konzept vor, dass möglichst viel Sonnenlicht – und damit Wärme – eingesammelt wird. Dies lässt sich zum Beispiel mit großen Fensterflächen und Glasdächern erreichen. Deshalb werden häufig große Fenster auf der Südseite eingesetzt, um auch im Winter von der Sonnenstrahlung zu profitieren. Auf der Nordseite hingegen verhindern kleinere Fenster, dass zu viele Wärmeverluste entstehen.

Ein Passivhaus ist durch die Wärmedämmung praktisch luftdicht versiegelt. Deshalb benötigt es auf jeden Fall eine moderne Lüftungsanlage, und zwar mit Wärmerückgewinnung. Diese Funktion erlaubt es, eine hygienische Belüftung sicherzustellen und gleichzeitig kostbare Wärme aus der Abluft herauszuziehen. Moderne Lüftungsanlagen dieser Art holen immerhin 80 bis 95 Prozent der Abwärme zurück.

Weitere Merkmale eines Passivhauses

Zu den vorrangigen Zielen des Passivhauses gehört, dass Wärmeverluste durch die Außenwände, durch das Dach sowie durch die Bodenplatte bzw. den Keller möglichst gering gehalten werden. Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) darf maximal 0,15 Watt pro Quadratmeter und Kelvin betragen. Auch der Stromverbrauch aller elektrischen Geräte und Anlagen muss möglichst weit gesenkt werden. Der Primärenergiebedarf des Gebäudes darf zusammen mit dem Haushaltsstrom 60 kWh pro Jahr und Quadratmeter Nutzfläche nicht überschreiten. Beim Passivhaus werden also sämtliche Energieverbraucher betrachtet und nicht nur diejenigen für die Warmwasserbereitung und Heizung.

Aus diesen Gründen sind Passivhäuser in der Regel sehr kompakt gebaut und verzichten auf architektonische Extras wie Erker oder ähnliches. Das bedeutet jedoch nicht, dass sie langweilig oder hässlich aussehen müssen. Es wächst die Zahl der Hersteller, die einzelne Komponenten wie Lichtkuppeln, Schiebetüren oder Balkonsysteme mit einer Zertifizierung nach Passivhaus-Standard anbieten. Selbst komplette Fertighäuser nach dem Standard sind inzwischen auf dem Markt.

Anforderungen des Passivhaus-Standards

Der Energiestandard des Passivhauses ist festgeschrieben. Folgende Werte dürfen nicht über- bzw. unterschritten werden:

  • Heizenergiebedarf: maximal 15 kWh/m²a
  • Primärenergieverbrauch: maximal 60 kWh/m²a
  • Luftwechselrate der Gebäudehülle: maximal n50=0,6h
  • Wärmerückgewinnung aus der Abluft: mindestens 75 %

Rein rechnerisch verbraucht ein Passivhaus für die Heizung jährlich nicht mehr als 1,5 Kubikmeter Erdgas oder 1,5 Liter Heizöl pro Quadratmeter Wohnfläche. Bei konventionellen Gebäuden liegt der Verbrauch von Heizöl bei etwa sechs Litern und mehr. Eigentümer von Passivhäusern können also massiv Heizkosten sparen und gleichzeitig noch eine Menge für den Umwelt- und Klimaschutz tun.

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